Noppen auf beiden Seiten?!?

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Moderator: Noppen-Test-Team

Dr. Bean
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Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von Dr. Bean »

Hallo Noppenfreunde,
hier mein erster Beitrag in diesem Forum. Nun Frage ich mal mehreres in die Runde, was mich eigentlich schon lange interessiert.
Ich selbst spiele beide Seiten Noppen innen und bin am überlegen ob sich ein Test lohnt.

Warum gibt es so wenige, die auf beiden Seiten Noppen spielen?
Wäre denn eine kurze Noppe VH und mittel lange Noppe RH spielbar?
Was müsste man hier besonders gut können und wo liegt hier definitiv der Schwachpunkt?
Ist ein Noppenbelag mit gleichem Schwamm auch gleich schnell wie ein Noppeninnen Belag?
Sind bei Noppen harte oder weichere Hölzer zu bevorzugen? Auch die Schwämme hart oder weich?
Worpswede
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von Worpswede »

Naja durch eine Seite NI, vorzugsweise die VH, hast du halt in Kombination mit der Kurznoppen-RH, mehrere Schnittvarationen.
Wenn du beide seiten KN spielst ist es wirklich schwer vernünftig Spin in die Bälle zu bekommen, Topspins werden schwerer und die Aufschläge sind ungefährlicher.

lg
Noppi08
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von Noppi08 »

Worpswede hat geschrieben:Naja durch eine Seite NI, vorzugsweise die VH, hast du halt in Kombination mit der Kurznoppen-RH, mehrere Schnittvarationen.
Wenn du beide seiten KN spielst ist es wirklich schwer vernünftig Spin in die Bälle zu bekommen, Topspins werden schwerer und die Aufschläge sind ungefährlicher.

lg
Quatsch, ich spiele beidseitig Noppen, KN auf der VH und LN auf der RH und verliere die letzte Zeit kaum noch ein Spiel gegen gleichstarke Gegner. Viele fuerchten meine Aufschlaege, da ich staendig die Aufschlaege variiere und mit vielen langen Aufschlaegen den Gegner unter Druck setze. Auch wenn man mit KN und LN keinen Spin selber erzeugen kann, so ist es trotzdem moeglich den Gegner maechtig unter Druck zu setzen indem man stets die Platzierung wechselt und die Baelle sehr frueh nimmt. MAn muss kein Topspinexperte werden um erfolgreich spielen zu koennen, Ni Xia Lin und He Zhi Wen sind die besten Beispiele dafuer und die spielen sogar noch im hohen Alter erfolgreich Tischtennis. Ubrigens habe ich gesehen, dass auch Pascal Troeger im Moment erfolgreich in der zweiten Bundesliga spielt und das mit Noppen auf beiden Seiten seines Schlaegers!!!
Noppi08
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von Noppi08 »

Dr. Bean hat geschrieben:Hallo Noppenfreunde,
hier mein erster Beitrag in diesem Forum. Nun Frage ich mal mehreres in die Runde, was mich eigentlich schon lange interessiert.
Ich selbst spiele beide Seiten Noppen innen und bin am überlegen ob sich ein Test lohnt.

Warum gibt es so wenige, die auf beiden Seiten Noppen spielen?
Wäre denn eine kurze Noppe VH und mittel lange Noppe RH spielbar?
Was müsste man hier besonders gut können und wo liegt hier definitiv der Schwachpunkt?
Ist ein Noppenbelag mit gleichem Schwamm auch gleich schnell wie ein Noppeninnen Belag?
Sind bei Noppen harte oder weichere Hölzer zu bevorzugen? Auch die Schwämme hart oder weich?

'Warum gibt es so wenige, die auf beiden Seiten Noppen spielen? ' Weil sehr vieleTrainer selber keine Ahnung von Noppen haben und der Meinung sind mit Noppen kaeme man nicht weit , was aber Bloedsinn ist. Ni Xia Lin ist dadurch eine Weltklassetischtennisspielerin geworden und ein Pascal Troeger hat es bis in die zweite Bundesliga geschafft.
'Wäre denn eine kurze Noppe VH und mittel lange Noppe RH spielbar?' Klar nur mit LN kann man noch variantenreicher spielen.
'Was müsste man hier besonders gut können und wo liegt hier definitiv der Schwachpunkt? ' Um erfolgreich damit spielen zu koennen muss man sowohl mit den KN als auch mit den LN aggressiv spielen koennen. Schwachpunkte: 1)schwierig mit LN zu schiessen 2) man kann selber nicht viel bis ueberhaupt keinen Spin erzeugen 3) Gute Spieler wissen wie man gegen MAterial spielen muss, man muss gegen diese Spieler ein groesseres Risiko eingehen um gegen sie zu gewinnen ( da gewinnt das Material nicht wie viele es ja immer denken)
'Ist ein Noppenbelag mit gleichem Schwamm auch gleich schnell wie ein Noppeninnen Belag?' NI-Belaege sind immer schneller denk ich mal aber wie schon gesagt, mit KN und LN kann man die Baelle frueher annehmen und durch gute Platzierung den Gegner unter Druck setzen also spielt das Tempo der Belaege keine so grosse Rolle.
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Referre
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von Referre »

Das geht schon ... Du wirst dann halt zum absoluten 'Konter-Hirsch'....was nicht so schlecht funktioniert. Ich kenne da selbst auch ein paar Spieler, die mit 'EinwurfService' beginnen - natürlich sehr kurz oder sehr schnell und genau ... und dann geht die Drückerei/Schießerei los. Würde dafür aber schnelles Material ( Holz und Gummis ) verwenden. Man lebt dann von der Geschwindigkeit und der Genauigkeit der Schläge.
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noppspin
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von noppspin »

Angreifer hat geschrieben:Das geht schon ... Du wirst dann halt zum absoluten 'Konter-Hirsch'....was nicht so schlecht funktioniert. Ich kenne da selbst auch ein paar Spieler, die mit 'EinwurfService' beginnen - natürlich sehr kurz oder sehr schnell und genau ... und dann geht die Drückerei/Schießerei los. Würde dafür aber schnelles Material ( Holz und Gummis ) verwenden. Man lebt dann von der Geschwindigkeit und der Genauigkeit der Schläge.
So isses .
Du soltest Dich auch darauf einstellen das Du selbst sehr schnell spielen mußt.
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von 2xkurzenoppe »

Ich spiele zb beidseitig kurze Noppen in der Bezirksklasse und ja das funktioniert problemlos. Johnny Huang (Kanada) war damals auch einige Jahre mit beidseitig KN recht gut in der Weltrangliste platziert (vll. finden sich ja bei youtube noch videos).

Im Prinzip bist du mit KN beidseitig (schließe da jetzt auch mal die meisten MLN ein) eigentlich nicht benachteiligt. Bis zu nem ganz hohen Niveau kannst du den Mangel an Schnitterzeugung durch gute Platzierung, Härte und leichten Störeffekt gut kompensieren. Dort wo andere halt vll. noch nen Topspin spielen muss man halt schon Schießen (geht mit KN recht gut auch auf Unterschnitt) oder aggressiv und zugleich variabel blocken.

Ich tausche mein System jedenfalls nicht mehr ein. Erst dieses hat mich konkurrenzfähig gemacht. Vor der Umstellung spielte ich 2. Kreisklasse hoch negativ, heute bin ich Bezirksklasse sehr gut konkurrenzfähig. Aber so ne Umstellung ist natürlich zugleich mit viel Training verbunden.
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Material :
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von 2xkurzenoppe »

Angreifer hat geschrieben:Das geht schon ... Du wirst dann halt zum absoluten 'Konter-Hirsch'....was nicht so schlecht funktioniert. Ich kenne da selbst auch ein paar Spieler, die mit 'EinwurfService' beginnen - natürlich sehr kurz oder sehr schnell und genau ... und dann geht die Drückerei/Schießerei los. Würde dafür aber schnelles Material ( Holz und Gummis ) verwenden. Man lebt dann von der Geschwindigkeit und der Genauigkeit der Schläge.
All + Holz mit schnellen Kn reicht :-)
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Endspielgegner
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von Endspielgegner »

Hallo,
Ich selbst spiele beide Seiten Noppen innen und bin am überlegen ob sich ein Test lohnt.
Aber immer :D Ich spiele jetzt die zweite Saison in der 1. KK (WTTV) beidseitig Kurznoppen, vorher beidseitig NI. Nach dem ersten Jahr habe ich nochmal neues Material gesucht und gefunden und bin nun nach 5 Spieltagen äußerst zufrieden.
Warum gibt es so wenige, die auf beiden Seiten Noppen spielen?
Neben mir gibt es in meiner Mannschaft noch zwei, allerdings ein Brettchen- und ein Abwehrspieler. Aber die Möglichkeiten der Kurznoppen fürs Offensivspiel werden meistens unterschätzt. Als ich mit den Noppen anfing, waren meine (NI-)Vereinskollegen entsetzt:"Aber dann kriegst ja keinen Schnitt mehr rein!" Schön. Und? Der Verkäufer im TT-Shop meines Vertrauens hat die Situation richtig erkannt: "Beide Seiten Noppen? Da weiß ich ja gar nicht, wo ich hinspielen soll".
Wäre denn eine kurze Noppe VH und mittel lange Noppe RH spielbar?
Erlaubt ist, was Erfolg verspricht. Oder viel Spaß bringt.
Natürlich geht diese Kombination, aber die Welt der Noppen ist groß und der Übergang zwischen kurzen und mittellangen Noppen bezüglich des Spielverhaltens ist auch nicht klar umrissen. Probier ein paar aus und Du wirst sehen, was Dir gefällt.
Was müsste man hier besonders gut können und wo liegt hier definitiv der Schwachpunkt?
Wenn Du offensiv spielen möchtest, ist eine gewisse Aggressivität nicht von Nachteil :D
In der Regel nimmt man die Bälle recht früh, d.h. Du müsstest am Tisch schnell auf den Beinen sein. Dafür sind die Wege nicht so weit. Probleme gibt es z.B., wenn Du einen Ball unterhalb des Tisches annehmen musst. Mit einem NI-Topspin lässt sich da im wahrsten Sinne des Wortes noch etwas reißen, mit Noppen bleibt einem oft nur Hacken oder Heben.
Dass man mit kurzen Noppen keine Rotation in die Bälle bekommt, ist natürlich ein Mythos. Selbstverständlich zieht man keine Topspins damit, aber den Effet kann man zur Beeinflussung der Flugbahn sehr gut gebrauchen. Außerdem sind, je nach Belag, effiziente Schnittaufschläge möglich. Mir wird es selbst langsam unheimlich, wenn höherklassige Spieler, die selbst Noppen spielen, meine kurzen Unterschnittaufschläge ins Netz setzen.
Sind bei Noppen harte oder weichere Hölzer zu bevorzugen?
Viele Noppenangreifer greifen zu harten Carbonhölzern, z.B. aus der Yinhe T-Serie. Mir gefällt an meinem T-6 besonders das direkte Spielgefühl.
Hohe Geschwindigkeit muss aber nicht sein. Ich kenne jemand, der haut mich mit der Feld-, Wald- und Wiesennoppe (Friendship 799) auf einem All+-Holz zusammen.
Auch die Schwämme hart oder weich?
Sehr gute Frage! Ich persönlich finde die Unterscheidung zwischen harten und weichem Schwamm viel entscheidender als die zwischen dicken oder dünnen Schwamm. Weiche Schwämme spielen sich in der Regel einfacher, besonders im passiven Spiel (= hinhalten), und variantenreicher.
No spin at all: TSP Gaia + 2x Spectol 1,8
Stefan77
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von Stefan77 »

Harte Hölzer, bevorzugt Carbon ist die Wahl der meisten Kurnoppenspieler aufgrund des knackigen Anschlaggefühls, sehr direkt. Die Schwammhärte ist geschmackssache. Was den Spin angeht, kommen die Noppen hier schlecht weg. Mit den neuartigen Noppen kann man bis zu 80% des Spins entwickeln, wie mit NI. Auch sind damit Topspins gut spielbar. Nachteil dieser Noppen ist aber, dass man die typischen KN Vorteile (teilweise) einbüsst. Das Aufschläge ungefährlicher werden ist bedingt richtig. Man kann eben nicht mehr die extremen Schnittmonster auf den Tisch zaubern, wo der Gegner nicht so richtig was mit anfangen kann. Das man das durch Platzierung kompensieren kann ist aus meiner Sicht falsch, weil man die gleiche Platzierung auch mit NI und mehr Schnitt hinbekommt. Das Spiel ist eingeschränkter, aber nicht unbedingt schlechter. Beide Seiten die gleichen Noppen würde ich nicht empfehlen, weil jede doch ein wenig anders ist und der Ball für den Gegner dann auch ein wenig schwerer zu berechenen ist, als wenn immer das gleiche kommt.
2xkurzenoppe
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von 2xkurzenoppe »

Stefan77 hat geschrieben:... Was den Spin angeht, kommen die Noppen hier schlecht weg. Mit den neuartigen Noppen kann man bis zu 80% des Spins entwickeln, wie mit NI. Auch sind damit Topspins gut spielbar. Nachteil dieser Noppen ist aber, dass man die typischen KN Vorteile (teilweise) einbüsst. ... Das Spiel ist eingeschränkter, aber nicht unbedingt schlechter. Beide Seiten die gleichen Noppen würde ich nicht empfehlen, weil jede doch ein wenig anders ist und der Ball für den Gegner dann auch ein wenig schwerer zu berechenen ist, als wenn immer das gleiche kommt.
Aus diesem Grund vertrete ich die Meinung, dass man, wenn man vorhat beidseitig KN zu spielen auf einer Seite ne moderne, spinnige KN spielen sollte. Das federt den Nachteil, dass man wenig variabel ist, gut ab. Der andere beidseitig-KN-Spieler neben mir in diesem Thread scheint das auch so zu halten.
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siriussynchron
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von siriussynchron »

Hallo,

ich wundere mich auch öfter, warum nicht häufiger beidseitig mit KN gespielt wird, wo es doch so vieles vereinfacht :D :D ; z.B. kann man sich das ganze Training des Halbdistanzspiels sparen, da man sowieso immer am Tisch spielt...und Topspin muss man auch nicht mehr trainieren.

Es liegt wohl -wie bereits gesagt wurde- an den Trainern, die meist wenig Ahnung vom Spiel mit KN haben...und dies wiederum liegt daran, dass das Spiel mit NI seit langem als das "Nonplusultra" des Tischtennis gilt, was im Hochleistungsbereich wohl auch richtig ist, da es einfach die Möglichkeit bietet, aus allen Distanzen gefährlich zu spielen. Es gibt möglicherweise auch gar nicht so viele Spieler, denen das Spiel ausschliesslich nah am Tisch wirklich liegt. Man braucht dazu aussergewöhnlich gute Reflexe, die einfach nicht jeder hat. Und da in höheren Leistungsklassen das Spiel immer schneller und härter wird, ist es natürlich nicht einfach, mit einem Spielsystem direkt am Tisch zu bestehen. Johnny Huang und He Zhi Wen sind Beispiele dafür, dass es trotzdem geht.

Theoretisch kann man also mit beidseitig KN auf jeder Leistungsebene mithalten. Trainieren muss man fast "nur" noch das Block- und Konterspiel, Schuss, sowie Aufschlag-Rückschlag. Die Strategie ist, das Spiel so schnell wie möglich "aufzumachen" um dann durch das eigene überlegene Block-Konterspiel den Punkt zu machen - dies (Block-Konter) sollte man also dann auch richtig gut können, Spitzenreflexe haben, sowie schnelle Beinarbeit direkt am Tisch und Konsequenz, d.h. nicht nach hinten gehen, Bälle so früh wie möglich nehmen und Mut zum Schuss haben. Die Ballwechsel sollte man so kurz wie möglich halten, d.h. jede sich bietende Möglichkeit nutzen, den Ball hart zu spielen oder zu schiessen. Das alles natürlich immer nur auf dem jeweils beherrschten technischen Niveau.

Ein grosser Vorteil ist dabei der leichte Störeffekt, den viele KN bieten: der Ball fliegt flacher, fällt schneller nach unten und hat bei Block und Konter wenig Spin oder sogar mal Unterschnitt- ausserdem lassen sich mit vielen KN sehr leicht Stoppblocks spielen, womit man den Spielrhythmus des Gegenübers ebenfalls effektiv stören kann.

Der Schwachpunkt an dem System ist, dass es wenig variabel ist. Es funktioniert entweder oder eben nicht. Als NI-Topspin-Spieler kann man mehr und besser variieren.


Hölzer würde ich eher harte empfehlen, Carbon ist gut geeignet. Ob die KN hart oder weich sein sollen, ist letztlich Geschmackssache. Dem Tip mit einer griffigeren KN für eine Seite - meist Vorhand-, würde ich mich anschliessen. Dies muss aber keine "moderne" KN sein (gemeint ist wohl eine mit FKE?). Ein Stiga Clippa oder FS 802-40 o.ä. ist auch gut.


Und zum Schluss möchte auch ich noch auf Folgendes hinweisen: Dass man mit KN keinen Schnitt/Spin in den Aufschlag bekommt, ist komplett falsch. Mit den allermeisten KN kann man sehr viel Schnitt erzeugen, gerade beim Aufschlag und beim Schupfen (beim Noppspin freilich nur bedingt). Dies ist reine Übungssache und gelingt natürlich nicht sofort, wenn man als NI-Spieler für einen Trainingsabend mal eine KN ausprobiert.

Video Johnny Huang:
http://www.outpost81.com/us_open01/US_Open2001Part2.htm
Recycling ist ein letzter Hilfeschrei der Konsumgesellschaft.
Philippe Starck

http://www.youtube.com/watch?v=IJwnzmLLmtA
Dr. Bean
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von Dr. Bean »

Vielen Dank für eure Antworten. Das Thema scheint ja doch nicht so ganz uninteressant zu sein. Ich werde das "Experiment" wagen und hoffentlich positive Eindrücke gewinnen.
Dazu habe ich mein zweites Holz mit dem TSP-Spectrol (VH) und dem Friendship-563 (RH) bestückt, beides zur Sicherheit in 1,5mm. Ich vermute alles andere wäre zu schnell bzw. zu unkontrolliert.

Zu dieser Idee kam es, als ich immer wieder Spieler gesehen habe, der auf der RH mit Noppen spielen, diese aber nur zum Schupfen nutzen. Einen klaren Vorteil sehe ich da nicht, wenn die VH Topspins nicht sauber und aktiv auf Punktgewinn gespielt werden. Da mir selbst die VH-Topspin-Technik massive Probleme bereitet, gerade auf langen Unterschnitt, so habe ich mir meine Gedanken gemacht.
Wenn ich dort schon eine Schwäche habe, muss ich entweder wie ein wahnsinniger trainieren oder ich ändere meine Spielphilosophie. Noppen bieten sich gerade dazu an, den Gegner auf dem falschen Fuß zu erwischen um dann mit härteren Endschlägen den Punkt zu machen. Warum eben nicht auch mit der Noppen-Vorhand?!

Mal sehen ob die Umstellung auch meine fehlende Aggressivität am Tisch verändert. Eigentlich sollte das besser werden - mit dieser Kombi muss ich das Spiel eröffnen - da eine Passivität mich zum "Ballholer" verurteilt.
Ballkünstler
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von Ballkünstler »

Hallöle,

Ich bin momentan auch drauf und dran, mein Spiel wieder auf KN' umzustellen.
Ich habe bis jetzt knapp 3 Jahre KN auf der RH gespielt. Mittlerweile spiele Ich 2 mal NI und kann mit der RH viel öfter und sicherer Punkten als auf der VH.

Meine RH Technik würde ich als ganz gut beschreiben, VH war mal gut und ändert sich leider auch mit viel Training nicht.

Meine Überlegung ist jetzt, meine VH auf Kurznoppen umzustellen, da ich mit der VH meisten Block/Konter oder Schuss spiele. Ich bin anscheinend nicht für 2 Seiten NI's gemacht.

Ich suche nur noch eine KN die mir auf der VH alle Möglichkeiten eröffnet, aber dennoch nicht zu NI nah ist.

Wenn da jemand was weiß, bitte melden :mrgreen:

MFG Kai :peace:
|BTY InnerforceALC (ST) | Xiom Vega Pro (Schwarz, 2,0) | Tibhar Grip-S Europe (Rot, 2,0) |
Cogito
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Re: Noppen auf beiden Seiten?!?

Beitrag von Cogito »

Auch ich habe hin und wieder darüber nachgedacht, meine LN mit einer KN Vorhand zu kombinieren - hauptsächlich, weil jedes unkonventionelle Spielsystem Vorteile bringt (und ich das konventionelle ja auch nicht richtig kann :mrgreen: ).

Mich schreckt aber jedesmal ab, dass ich* dann keine Rotation ins Spiel bringen kann. Egal ob früher mit GLN oder jetzt mit LN, ob in der BK oder der 2.KK, immer dann wenn die Gegner sich darauf beschränken, mich leer oder mit mäßiger Rotation anzumurmeln wird es sehr eng für mich. Viele Spiele habe ich dann nur noch dadurch gewonnen, wie ein Gestörter mit der NI-Seite zu hacken, Effet zu produzieren, damit meine LN beissen konnten.

Ein weiteres ABER kam mir, als ich bei einem Versuch feststellen musste, dass die VH-Technik mit KN z.T. sogar schwieriger ist als mit NI. Sowohl beim Block als auch beim Schuss muss der Winkel (und beim Schuss der ganze Bewegungsvektor) absolut hundertprozentig stimmen, sonst landet der Ball im Netz oder hinterm Tisch.

Ich traue mich einfach nicht :oops: .

* man beachte bitte den Fettdruck !
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