Holz Tuning
Moderator: Noppen-Test-Team
Holz Tuning
Hallo Kollegen
Weiss ja nicht, ob es Euch (als LN-Spieler) nicht auch so geht, aber für mich können Hölzer für LN nicht steif und hart genug sein. Und die Auswahl an nicht so schnellen, aber harten und steifen Hölzern bei annehmbarem Gewicht ist überschaubar. Ganz früher hab ich die Hölzer immer so genommen wie sie aus der Schachtel kamen, kurz grundiert und gut wars. Dann hab ich mit verschiedenen Lacken und Lackdicken experimentiert und gemerkt, dass sich die Spieleigenschaften der LN (Störeffekt) i.d.R. da positiv beeinflussen lassen. Lacke (egal ob normale Klarlacke, Parkett-/Treppen oder Bootslack) sind allerdings immer noch recht weich (müssen sie ja auch sein, da Holz immer etwas geht und der Lack sonst reißt). Der spielerische Effekt aufs Holz ist somit begrenzt. Als mir mal der Lack ausgegangen war, hab ich 2-K-Kleber probiert. Lässt sich etwas schwierig streichen, da eher gelartig, aber mit einem harten, kurzen Borstenpinsel gehts. Die Holzoberfläche wurde damit dann spürbar härter als mit Lack. Mittlerweile hab ich mir Epoxidharz- und Härter (Laminierqualität) dafür besorgt. So ein Viertelliter reicht vermutlich für 50-100 Hölzer. Ich streiche damit die VH-Seite 1-2 mal dünn und die Rückhandseite 2-3 mal etwas dicker ein. Die "Laminierqualität" ist recht dünnflüssig, lässt sich sehr gut streichen und zieht schön ins Holz ein. Je nach Anzahl der Schichten macht das 2-5 g Gewicht aus. Die Spieleigenschaften ändern sich damit deutlich mehr als bei Lack. Das Holz wird etwas steifer und deutlich härter. Allerdings auch etwas schneller. Bei 4-5g Beschichtung ganz grob etwa eine Tempoklasse (also etwa von ALL- auf ALL). Man kann sich da schön herantasten. Erst mal 1-2 Schichten und falls gewünscht dann noch 1-2 weitere Schichten. Wars mal zuviel lassen die sich auch wieder abschleifen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Beläge auf dem Epoxidharz deutlich besser halten, als auf Lack. Und auch die Hölzer werden dadurch robuster.
Wenn also jemand ein vielleicht etwas zu langsames (und wenig steifes/hartes) Holz hat, sollte das mal ausprobieren. Der (positive) Effekt auf die Störwirkung von LN ist gut spürbar.
Und noch ein Tipp: Behandeltes Holz zum härten NICHT in den Ofen tun. Selbst bei 50 Grad dehnt sich Restluft im Holz aus und der Epoxidharz wirft Blasen.
Weiss ja nicht, ob es Euch (als LN-Spieler) nicht auch so geht, aber für mich können Hölzer für LN nicht steif und hart genug sein. Und die Auswahl an nicht so schnellen, aber harten und steifen Hölzern bei annehmbarem Gewicht ist überschaubar. Ganz früher hab ich die Hölzer immer so genommen wie sie aus der Schachtel kamen, kurz grundiert und gut wars. Dann hab ich mit verschiedenen Lacken und Lackdicken experimentiert und gemerkt, dass sich die Spieleigenschaften der LN (Störeffekt) i.d.R. da positiv beeinflussen lassen. Lacke (egal ob normale Klarlacke, Parkett-/Treppen oder Bootslack) sind allerdings immer noch recht weich (müssen sie ja auch sein, da Holz immer etwas geht und der Lack sonst reißt). Der spielerische Effekt aufs Holz ist somit begrenzt. Als mir mal der Lack ausgegangen war, hab ich 2-K-Kleber probiert. Lässt sich etwas schwierig streichen, da eher gelartig, aber mit einem harten, kurzen Borstenpinsel gehts. Die Holzoberfläche wurde damit dann spürbar härter als mit Lack. Mittlerweile hab ich mir Epoxidharz- und Härter (Laminierqualität) dafür besorgt. So ein Viertelliter reicht vermutlich für 50-100 Hölzer. Ich streiche damit die VH-Seite 1-2 mal dünn und die Rückhandseite 2-3 mal etwas dicker ein. Die "Laminierqualität" ist recht dünnflüssig, lässt sich sehr gut streichen und zieht schön ins Holz ein. Je nach Anzahl der Schichten macht das 2-5 g Gewicht aus. Die Spieleigenschaften ändern sich damit deutlich mehr als bei Lack. Das Holz wird etwas steifer und deutlich härter. Allerdings auch etwas schneller. Bei 4-5g Beschichtung ganz grob etwa eine Tempoklasse (also etwa von ALL- auf ALL). Man kann sich da schön herantasten. Erst mal 1-2 Schichten und falls gewünscht dann noch 1-2 weitere Schichten. Wars mal zuviel lassen die sich auch wieder abschleifen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Beläge auf dem Epoxidharz deutlich besser halten, als auf Lack. Und auch die Hölzer werden dadurch robuster.
Wenn also jemand ein vielleicht etwas zu langsames (und wenig steifes/hartes) Holz hat, sollte das mal ausprobieren. Der (positive) Effekt auf die Störwirkung von LN ist gut spürbar.
Und noch ein Tipp: Behandeltes Holz zum härten NICHT in den Ofen tun. Selbst bei 50 Grad dehnt sich Restluft im Holz aus und der Epoxidharz wirft Blasen.
Gewinnen ist einfach, man muss nur den letzten Punkt machen
Re: Holz Tuning
interessant! Danke für den Beitrag.
Eine Frage noch:
- Regel A.4.2: "Mindestens 85 % des Blattes, gemessen an seiner Dicke, müssen aus natürlichem Holz bestehen. Eine Klebstoffschicht innerhalb des Schlägerblattes darf durch Fasermaterial wie Karbonfiber, Glasfiber oder komprimiertes Papier verstärkt sein. Sie darf jedoch nicht mehr als 7,5 % der Gesamtdicke oder mehr als 0,35 mm ausmachen – je nachdem, was geringer ist. "
- Regel A.4.5: "Das Blatt selbst, jede Schicht innerhalb des Blattes und jede Belag- oder Klebstoffschicht auf einer zum Schlagen des Balles benutzten Seite müssen durchlaufend und von gleichmäßiger Dicke sein."
Natürlich, so lange das keiner überprüft, ist wohl eher nichts los. Aber nur "for argument's sake": in wiefern bleibst du mit solcher Holzbearbeitung innerhalb der Regeln?
Eine Frage noch:
Würde das nicht schon schnell regelwidrig werden? Wie weit zieht das Zeug ins Holz ein, und wie gleichmäßig über die ganze Blattfläche?
- Regel A.4.2: "Mindestens 85 % des Blattes, gemessen an seiner Dicke, müssen aus natürlichem Holz bestehen. Eine Klebstoffschicht innerhalb des Schlägerblattes darf durch Fasermaterial wie Karbonfiber, Glasfiber oder komprimiertes Papier verstärkt sein. Sie darf jedoch nicht mehr als 7,5 % der Gesamtdicke oder mehr als 0,35 mm ausmachen – je nachdem, was geringer ist. "
- Regel A.4.5: "Das Blatt selbst, jede Schicht innerhalb des Blattes und jede Belag- oder Klebstoffschicht auf einer zum Schlagen des Balles benutzten Seite müssen durchlaufend und von gleichmäßiger Dicke sein."
Natürlich, so lange das keiner überprüft, ist wohl eher nichts los. Aber nur "for argument's sake": in wiefern bleibst du mit solcher Holzbearbeitung innerhalb der Regeln?
"...aber ohne den Netzroller im zweiten Satz hätte ich gewonnen!"
-
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- Registriert: Freitag 21. Juni 2013, 12:11
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Re: Holz Tuning
Moin,
sehe da überhaupt kein Regelproblem. Soviel Lack, dass Du auf 15% Materialanteil kommst, kannst Du da nicht draufpappen.
Ansonsten ist man da sehr frei.
Grüße Claus
sehe da überhaupt kein Regelproblem. Soviel Lack, dass Du auf 15% Materialanteil kommst, kannst Du da nicht draufpappen.
Ansonsten ist man da sehr frei.
Grüße Claus
RH: Spinlord Keiler 1,5mm
Holz: Dr. Neubauer Matador Texa gerade
VH: Spinlord Waran 2,0mm
Holz: Dr. Neubauer Matador Texa gerade
VH: Spinlord Waran 2,0mm
Re: Holz Tuning
Die Regel betrifft nicht 15% Materialanteil, sondern "gemessen an seiner Dicke".
'jo.btg' schrieb, dass der Lack ins Holz einzieht!
'jo.btg' schrieb, dass der Lack ins Holz einzieht!
"...aber ohne den Netzroller im zweiten Satz hätte ich gewonnen!"
Re: Holz Tuning
Ich würde da auch kein Regelproblem sehen. Einziehen tut TT-Versiegelung ja auch, und soll ja auch so sein. Mit der Dicke der Schicht gibt es sowieso kein Problem. Pro Gramm Epoxidharz kann man mit 4/100mm Schichtdicke rechnen. 2.5g (mehr hatte ich pro Seite noch nicht) wären dann 1/10 mm Schichtdicke. Die gleichmäßige Dicke hängt natürlich vom Geschick des Anwenders ab. Aber bei einer Schichtdicke von 1/10 mm, machen ein paar Hunderstel mehr oder weniger übers Blatt verteilt wohl kein Problem. Ich würde sowieso erstens mehrmals dünn, statt einmal dick streichen (dann wird es schon sehr gleichmäßig) und zweitens nach dem Härten mit einem Schleifschwamm leicht anschleifen (für bessere Kleberhaftung). Beim Schleifen sieht man dann gleich, wie gleichmäßig man gestrichen hat.
Gewinnen ist einfach, man muss nur den letzten Punkt machen
Re: Holz Tuning
Ich härte meine Epoxy/Faserkonstrukte immer für 2 h bei 80°C, dann bei Raumtemperatur auskühlen lassen. Wobei ich aber feststellen musste, dass das nicht mit allen Harzen/Härtern geht. Mein Vorschlag:
- Außenfurnier einpinseln
- 12 h bei RT
- dann Hochtemperatur härten
Dabei liegt das Laminat bei mir immer zwischen zwei 1 cm Aluplatten, die von außen mit 4 kleinen Zwingen (=> https://www.feinewerkzeuge.de/c-clamp.html) gepresst werden, so dass kein Verzug auftreten kann. Wenn man ein fertiges Holz hat, stört natürlich der Griff. Dann nur das Blatt entsprechend einspannen.
Insgesamt aber eine sehr interessante Idee. Vielleicht sollte man vor der Epoxybeschichtung das Furnier noch mit Schellackgrundierung (=> https://drechslershop.de/steinert-drech ... ng-1-0-ltr.) behandeln. Das sollte alle Poren schließen, so dass das Epoxy nur als dünne Schicht AUF dem Holz verbleibt. Man könnte so auch weiche, langsame und dämpfende - man denke an die übel harten Schlagspins der NI-Fraktion

Re: Holz Tuning
Gestern habe ich mal ein rohes Laminat (Fichte außen) einseitig mit Epoxy beschichtet sowie ein fertiges falsches Fünferlei, bei dem ich das fälschlich außenliegende OP härten wollte. Heute total unterschiedliche Oberflächen:
- die rohe Fichte stumpf und nur an einer Stelle matt glänzend; also alles weggesackt. Da müsste ich nochmal beschichten. Gefällt mir aber nicht, denn ich möchte den Holzcharakter an sich beibehalten und nur die Oberfläche modifizieren.
- die zuvor bereits versiegelte (Drechsleröl + Acryl-Lack) Oberfläche des falschen Fünferlei wies hingegen die gewünschte deckende und glänzend spiegelnde Beschichtung auf. Aber leider nicht spiegelglatt sondern mit Mikrohubbeln, muss also nachgeschliffen werden. Zuvor werde ich das Ganze erst einmal bei 80° für 2 h tempern.
Kann man das noch flüssige Epoxy mit Klarsichtfolie abdecken, so dass nach Abziehen der Folie dann gleich eine spiegelglatte Oberfläche vorhanden ist ? Ich habe. mich das nicht getraut, da ich nicht wusste, ob nicht die Folie irreversibel mit dem Epoxy verklebt wird.
- die rohe Fichte stumpf und nur an einer Stelle matt glänzend; also alles weggesackt. Da müsste ich nochmal beschichten. Gefällt mir aber nicht, denn ich möchte den Holzcharakter an sich beibehalten und nur die Oberfläche modifizieren.
- die zuvor bereits versiegelte (Drechsleröl + Acryl-Lack) Oberfläche des falschen Fünferlei wies hingegen die gewünschte deckende und glänzend spiegelnde Beschichtung auf. Aber leider nicht spiegelglatt sondern mit Mikrohubbeln, muss also nachgeschliffen werden. Zuvor werde ich das Ganze erst einmal bei 80° für 2 h tempern.
Kann man das noch flüssige Epoxy mit Klarsichtfolie abdecken, so dass nach Abziehen der Folie dann gleich eine spiegelglatte Oberfläche vorhanden ist ? Ich habe. mich das nicht getraut, da ich nicht wusste, ob nicht die Folie irreversibel mit dem Epoxy verklebt wird.
Re: Holz Tuning
Tempern beendet. Überraschung - jetzt spiegelglatte Oberfläche. Ich hatte das Blatt zwischen zwei Aluplatten gespannt und vorsichtshalber zwischen Holz und Platte Klarsichtfolie gelegt. Temperatur, Druck und Folie haben dann wohl für die Glättung gesorgt.
Re: Holz Tuning
Hast du auch einmal mit Wärmebehandlung experimentiert? Hab mal ein Vollholz nach dem Versiegeln beidseitig ca. 20 Minuten auf eine etwas mehr als handwarme Heizung gelegt. Ergebnis: spürbar steifer und schneller, leider auch unkontrollierter. Gibt ja auch einen verrückten Österreicher, der Hölzer mit dem Fön behandelt und sogar behauptet, er könne das so machen, dass das Holz danach entweder spin- oder tempooptimiert ist.